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Kunsthalle Fridericianum
Am 1. Juli 2010 eröffnet der tschechisch-schweizerische Künstler Mark Divo die Kasseler Dependance seines d.i.v.o. Institutes. Nach dem Vorbild Dadas aktiviert er die Kunsthalle Fridericianum gemeinsam mit befreundeten Künstler/innen aus der Schweiz, Tschechien, Deutschland, Schottland und Australien zu einem internationalen Forum, das ihnen auch zur Infragestellung und Kritik gängiger Konventionen in der Kunst dient. Provokation und Parodie bis hin zu  satirischer Überspitzung sind Teil der sich über zwei Wochen erstreckenden künstlerischen Aktionen.

Gemeinsam mit Sonja Vectomov hat Mark Divo 2007 das d.i.v.o. Institute in Kolin bei Prag gegründet. Es ist ein bewohntes Museum, in dem Kunst ausgestellt, hergestellt und diskutiert wird. Das d.i.v.o. Institute bietet einen Gegenentwurf zur konventionellen Kunstproduktion sowie Kunstrezeption an: Die „bewohnte Skulptur“ bildet als Schmelztiegel verschiedener Kunstdisziplinen wie Tanz, Theater, Musik und bildender Kunst ein farbiges und lebendiges Gesamtkunstwerk. Mark Divo bewegt sich in seinem Gesamtwerk im Grenzbereich von Konzept- und Aktionskunst. Ideen wie die der geteilten Autorschaft oder des Readymade greift er auf und erweitert sie in seinen „bewohnten Skulpturen“ zu performativen Installationen, die er international an den verschiedensten Orten eingerichtet hat. Divo produziert seine Werke und Ausstellungen aus Fundstücken wie Abfall, Antiquitäten, Nippes und Büchern, die er als Rohstoffe und Ausgangspunkt für seine Installationen verwendet. Hierbei werden Ikonen der Kunstgeschichte oft zum kritisierenden Material: So verwendet er etwa bunte Putzschwämme, um berühmte Kunstwerke zu persiflieren oder stellt in inszenierten Fotografien Klassiker der Malerei nach. In der Kunsthalle Fridericianum verweist er mit dem Titelbild Caspar Davids Brotaufstrich (2010) auf die Landschaftsmalereien des Romantikers Caspar David Friedrich, mit Soft Communist (2005) portraitiert er Karl Marx in Form eines riesigen Wandbildes aus Schwämmen und mit den Schwammbildern Konkret wisch weg Eck (2009) oder Konkret wisch weg Nr. 7 (2010) persifliert er die Kunst Piet Mondrians und Werke der Zürcher Konkreten.

Ab dem 1. Juli 2010 ist Mark Divo für zwei Wochen in Kassel zu Gast. Divo, der „König des Dada“, transformiert die Kunsthalle Fridericianum in eine „bewohnte Skulptur“ ganz im ästhetischen und konzeptuellen Stil des d.i.v.o. Institutes. Über die gesamte Laufzeit der Ausstellung wird Divo gemeinsam mit befreundeten Künstler/innen in Kassel aktiv sein und Workshops, Tanztees, Talentshows, Performances, Aktionen, Vorträge und Diskussionen veranstalten. Divo hat unter anderem die Künstlergruppe MICKRY 3 aus Zürich eingeladen, einen Skulpturen Workshop zu organisieren, sowie Felix Eggmann, der mit Theorizer Lecture Quest eine Quizshow zur Kunst- und Kulturtheorie der Moderne initiiert. GRRRR, hinter welchem Pseudonym sich der Schweizer Künstler Ingo Giezendanner verbirgt, wird über mehrere Tage „Showzeichnen“ praktizieren und somit die „bewohnte Skulptur“ nicht nur mit Wandzeichnungen schmücken.

Musikalische Highlights sind die Hamburger Pop Ikone Knarf Rellöm alias King Fehler sowie Scream Club & Electrosexual am Samstag 3. Juli und der international bekannte Vaudeville Poet Momus, der das Publikum am darauf folgenden Samstag 10. Juli mit seinem Sprechgesang einfangen wird. Zwei Tanzteenachmittage mit Einlagen eines Violinenduos und Klavier sowie im Klang originaler Schellackplatten sollen Publikum jeden Alters animieren, in die d.i.v.o.-Aktivitäten einzutauchen. Zum krönenden Abschluss sucht das d.i.v.o. Institute am 14. Juli mit der nordhessischen Talentshowvariante Kassel’s got Talent den ultimativen Superstar und schließt gemeinsam mit ihm oder ihr am späten Abend die Pforten.


Vom 1. bis 14. Juli 2010 laden das d.i.v.o. Institute und die Kunsthalle Fridericianum ein, an den vielfältigen Events teilzunehmen und zum aktiven Bestandteil der „bewohnten Skulptur“ zu werden. Das d.i.v.o. Institute eröffnet seine Kasseler Dependance am Mittwoch, 30. Juni 2010 um 19 Uhr.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.


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