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Sieben Jahre nach seiner Teilnahme an der documenta 11 eröffnet die Kunsthalle Fridericianum Meschac Gabas bisher größte Ausstellung: Museum of Contemporary African Art & More. Erstmalig werden dabei alle seit 1997 entstandenen Rauminstallationen des „Afrikanischen Museums“ zu einer großen Einheit zusammengeführt und gemeinsam mit neuen Arbeiten präsentiert.

Meschac Gaba arbeitet in seiner Kunst vornehmlich mit der Thematik des interkulturellen (Un-)Gleichgewichts. Seine Installationen beziehen sich auf Aspekte afrikanischer Lebenskultur, verweisen aber gleichzeitig durch den musealen Kontext auf eine westlich geprägte Kunstwelt. Museen erfüllen dabei aus seiner Sicht nicht nur eine Funktion als Ausstellungsort: “I believe that, above all, a museum is a place of study, of research.“ Separat wurden die eigenständigen Räume des Museum of Contemporary African Art seit 1997 bereits von unterschiedlichen Institutionen präsentiert: etwa der Museum Shop im SMAK in Gent (1999) und auf der 27. Biennale in São Paolo (2006), der Music Room im Bonnefantenmuseum in Maastricht (2000), der Marriage Room im Stedelijk Museum in Amsterdam (2000), die Library im Witte de With in Rotterdam (2001), der Humanist Space auf der documenta 11 in Kassel (2002) und der Salon im Palais de Tokyo in Paris (2002).

Gabas Museum of Contemporary African Art besteht aus insgesamt zwölf Räumen, die in der Kunsthalle Fridericianum zusammenhängend präsentiert werden. Speziell für die Ausstellung produzierte der Künstler außerdem eine neue Arbeit: Lake of Wisdom. Die Installation besteht aus zwei Bereichen: Zum einen sind dies zwölf Vitrinen, in welchen die vergoldeten Gehirne der durch Meschac Gaba benannten ,grandes maîtres' liegen: Jesus Christus, Mahatma Ghandi, Desiderius Erasmus, Abraham Lincoln, Karl Marx, Louis Pasteur, Marcel Broodthaers, König Guézo, Martin Luther King, Miriam Makeba, Harald Szeemann und Ovid. Lake of Wisdom handelt von Erinnerung, Geschichte und Wertschätzung. In diesen Kontext greift auch die ältere Arbeit Sweetness (2006), ein rund 50qm großes Stadtmodell aus Zucker. Inhaltlicher Bezugspunkt ist hier nicht nur die Architektur, sondern vor allem auch das Material, das als koloniales Produktions- und Konsumgut ebenso eng mit der Geschichte seiner niederländischen Wahlheimat wie mit seinen afrikanischen Wurzeln verknüpft ist.

Zudem konzipierte Gaba eine neue Produktion seiner ‚Banknoten’-Serie, für die er zuvor sein eigenes Portrait auf einem Geldschein abbildete. Nun zeigt er die Köpfe von den Kuratorinnen und Kuratoren derjenigen Institutionen, die die einzelnen Räume des Museum of Contemporary African Art gezeigt haben, auf postergroßen Banknoten in ihrer jeweiligen Landeswährung. Geld ist in Gabas Kunst ein Träger von kulturellen Identitäten und dient in seinen verschiedensten Erscheinungsformen im „Afrikanischen Museum“ auch als Metapher für Interkulturalität. Hierbei werden der Aspekt der Kolonialisierung sowie die aus ihr resultierenden Folgen immer mit beleuchtet.

2003 arbeitete Rein Wolfs zum ersten Mal mit Meschac Gaba zusammen, als er ihn zusammen mit vier weiteren Künstler/innen für den niederländischen Pavillon der Venedig Biennale für die Ausstellung We Are The World auswählte. Museum of Contemporary African Art & More wurde von der Kunsthalle Fridericianum initiiert und aus terminlichen Gründen zuerst in anderer Form im Museum De Paviljoens im niederländischen Almere präsentiert.

Zur Ausstellung erschien in enger Zusammenarbeit mit dem Museum De Paviljoens ein Katalog.


www.museumofcontemporaryafricanart.com
 



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